JA zu einem aktiven Dorfleben, JA zur Sanierung des Fussballplatzes

Im Vorfeld der Abstimmung vom 17. November über die Sanierung und Vergrösserung des Fussballplatzes, ist eine angeregte öffentliche Debatte entstanden. Mit diesem Beitrag möchte ich einige Argumente richtig stellen und die Fakten wieder in den Vordergrund rücken.

Keine Steuererhöhung wegen Fussballplatz

Zunächst gilt es die finanziellen Auswirkungen genauer zu betrachten. Die Investition ist tatsächlich beträchtlich. Und der Gemeinderat hat sich diese bestimmt nicht gewünscht. Die Folgekosten (Abschreibung und Verzinsung, Betrieb) werden die Gemeinde aber nicht aus der Bahn werfen und schon gar nicht eine Steuererhöhung nötig machen. Wer sich genauer mit den Gemeindefinanzen auseinandersetzt weiss: Die Kostentreiber in der Gemeinderechnung sind die Ausgaben für Soziales (Ergänzungsleistungen), Gesundheit (Pflegefinanzierung) und etwas bescheidener für die Bildung. Berücksichtigt man die Erhöhung des Kantonsbeitrages an die Ergänzungsleistungen (Volksabstimmung vom 1. September sowie den Beschluss des Kantonsrates vom 28. Oktober) auf neu 70% der Kosten, ist diese Entlastung weitaus gewichtiger, als die neuen Kosten die durch den Fussballplatz entstehen. Zweifellos wird dies den Gemeinderat nicht von der Pflicht entbinden, die Steuermittel weiterhin sorgfältig zu verwalten und einzusetzen.

Für die Finanzierung wird sich die Gemeinde neu Verschulden müssen. Das ist im jetzigen Zinsumfeld aber nicht weiter gravierend. Und auch wenn die Zinsen dereinst anziehen, wird dies verkraftbar sein. Denn die Gemeinde verfügt über eine sehr „lange Bilanz“. Das heisst konkret, dass sie zahlreiche Grundstücke im Finanzvermögen besitzt, die für die Erfüllung ihrer Aufgaben eigentlich nicht nötig sind. Diese könnten dereinst veräussert werden, um die Fremdverschuldung zu reduzieren.

Damit auch die Kleinsten hier spielen können

Die Vorgaben des Fussballverbandes erfordern eine Verbreiterung des Platzes, wenn auf dem „Cholenmoos“ weiterhin Liga-Fussball gespielt werden soll. Dies betrifft nicht nur die erste Mannschaft, sondern bereits die 13-jährigen Kids. Wenn wir also wollen, dass auch in Zukunft die Junioren aller Kategorien vor heimischem Publikum ihre Spiele austragen können, dann ist die Verbreiterung zwingend. Etwas verwundert habe ich die weitgehend von Fakten befreiten Behauptungen gelesen, die ohne genauere Abklärung günstigere Varianten ins Spiel gebracht haben. Selbstverständlich hat der Gemeinderat mögliche Alternativen seriös geprüft, wegen höherer Kosten aber verworfen.

Aufgeworfen wurde auch die Frage, weshalb denn nicht der Schweizerische Fussballverband oder die FIFA einen Teil der Kosten übernehmen könnte. Das ist – mit Verlaub – schlicht Blödsinn. Weder FIFA noch SFV haben je solche Kosten übernommen. Also werden sie dies auch in Oberrieden nicht tun. Ebenfalls in Spiel gebracht wurde, dass die Spiele ja auch in den Nachbargemeinden ausgetragen werden könnten. Tatsächlich wäre das aber nur sehr beschränkt möglich, weil auch diese Plätze sehr stark ausgelastet sind. Auch Trainingsmöglichkeiten wären aus den gleichen Gründen nicht vorhanden.

Kunstrasen oder Naturrasen

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten anstelle des bisherigen Naturrasens neu einen Kunstrasen zu verlegen. Dieser Punkt gab nicht nur wegen der Kosten viel zu reden. Wenn wir aber wollen, dass die Nutzung im bisherigen Umfang stattfinden kann, dann gibt es keine Alternative zum Kunstrasen. Mit einem Naturrasen hätte von Beginn weg eine Einschränkung für die Nutzung auferlegt werden müssen (Anzahl Stunden pro Woche, Bespielbarkeit bei schlechtem Wetter usw.) um die Langlebigkeit des Rasens und damit die Investition der Gemeinde zu sichern. Wer also behauptet, mit einem Naturrasen würden sich die „Kapazitätsengpässe weitgehend lösen lassen“, macht schlicht falsche Behauptungen. Ausserdem weisen Kunstrasen der neusten Generation eine längere Lebensdauer auf und sind sowohl ökologisch wie auch von der Bespielbarkeit weit besser, als dies früher der Fall war.

Vereine nicht gegeneinander ausspielen

Verschiedene Leserbriefe und Posts in den sozialen Medien haben eine Ungleichbehandlung der Vereine reklamiert. Dabei wird aber ausgeblendet, dass diese völlig unterschiedliche Infrastrukturen benötigen. Es gibt Vereine die auf eine Halle angewiesen sind oder eben auf ein Fussballfeld. Andere wiederum benötigen lediglich einen Raum für ihre Proben oder nutzen unsere Naturlandschaft für ihre Aktivitäten. Der Gemeinderat unterstützt sehr viele Vereine finanziell oder durch kostenfreie Nutzungen und prüft Beitragsgesuche sorgfältig. Den Vorwurf der Ungleichbehandlung und damit den Versuch, einen Keil zwischen die Vereine zu treiben, halte ich deshalb für verwerflich und unangebracht.

Gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern

Was aber in der ganzen Diskussion aus meiner Sicht viel zu wenig erwähnt worden ist, sind die indirekten Auswirkungen solcher Investitionen. Wie andere Vereine auch, leistet der Fussballclub eine sehr wertvolle Arbeit für die Integration und den sozialen Zusammenhalt im Dorf – gerade bei den Kindern und Jugendlichen. Diese Leistung lässt sich weder beziffern noch messen. In vielen Gesprächen mit neu zugezogenen, aber auch mit alteingesessenen Personen, werde ich oft auf die hohe Lebensqualität, die Offenheit und eben auf das aktive Vereinsleben angesprochen. Genau dies mache unser Dorf eben speziell. Nun – ich persönlich setze mich dafür ein, dass dies auch in Zukunft so sein kann. Auch wenn ich selber mit Fussball nichts am Hut habe, sage ich deshalb aus Überzeugung JA zur Hauptvorlage und damit JA zu einem aktiven Dorfleben.